Wie fällt Ihre Bilanz des Kunstprojekts „Playground“ aus?

Unsere Bilanz ist sehr positiv. Die gesamte Aktion ist gut gelaufen und das multimediale Kunstprojekt kam bei allen Beteiligten – Künstlern, Besuchern, Mitarbeitern – ausgesprochen gut an. Vielen Dank auch an die Pforzheimer Zeitung, sie hat das Kunstprojekt ja von Anfang aufmerksam und sehr engagiert begleitet und kommuniziert.
An der Vernissage nahmen ca. 100 geladene Gäste teil. am Dienstag kamen knapp 2 000 Besucher, am Mittwoch 2 300. Darunter waren auffallend viele ältere Leute, die vielleicht die Kundenhalle noch einmal sehen wollten. Sie waren durchweg positiv angetan. Gefreut hat uns, dass so viele Schulklassen und sogar Kindergartenkinder gekommen sind. Die Kinder und Jugendlichen waren restlos begeistert, die Selfies nahmen gar kein Ende. Wenn auch Anregungen für den Kunstunterricht oder eigenes kreatives Tun mitgenommen wurden, wäre das natürlich toll. Überhaupt wurde sehr viel fotografiert. Das passt gut zu dem multimedialen Konzept.
Nicht vergessen wollen wir unsere vier jungen Künstler, die alles gegeben und sich vollkommen verausgabt haben. Der zu gestaltende Raum war letztendlich eben doch sehr groß. Aber was sie in der kurzen Zeit daraus gemacht haben, ist gestalterisch und vom Gesamtkonzept her bewundernswert. Die beweglichen Kunstwerke wurden übrigens fast alle verkauft, die Nachfrage war ausgesprochen rege. Wir haben für unsere Sammlung auch einige Arbeiten erworben.

Können Sie sich weitere Street-Art-Projekte in Pforzheim vorstellen? Könnte Street Art z. B. in der neuen Sparkasse Platz finden?

Geplant ist von uns zur Zeit keine weitere Maßnahme, aber das Playground-Projekt war ja auch mit sehr heißer Nadel gestrickt. Wir können uns in unseren Gebäuden weitere solcher Aktionen – abhängig von den Rahmenbedingungen – aber gut vorstellen und sind offen dafür. Graffiti finden in der Sparkasse dauerhafte Präsentation, wir haben ja, wie gesagt, mehrere der beweglichen Bilder erworben.

Wie sieht der weitere Zeitplan aus? Wann nutzt z. B. die Feuerwehr das Gebäude, wann folgt der Abriss, wann steht die neue Kundenhalle?

Ab Donnerstag, 16. März ist das Gebäude stromfrei. Dann wird zunächst intern bis Mai weiter zurückgebaut. Die Feuerwehr übt mehrfach in unterschiedlicher Besetzung im Gebäude und zwar die Berufsfeuerwehr Pforzheim an drei Freitagen, die Freiwillige Feuerwehr unter der Woche. Geübt wird Personenrettung aus den Kellerräumen, in den Treppenhäusern und mit der Drehleiter an der Fassade. Da ohne Strom ist das Gebäude dunkel. Mit einer Nebelmaschine wird künstlicher Rauch erzeugt, so dass die Wehrmänner nahezu unter Echtbedingungen üben können.
Schätzungsweise im Mai beginnt dann der eigentliche Abbruch, danach der Neubau. Laut Planung sollte er voraussichtlich Mitte 2019 fertiggestellt sein.

 

Interview: Uta Volz
Bilder: Andreas Laich