Ausbildung und Kind – unvereinbar?

In meinem heutigen Artikel möchte ich mich mit der Frage beschäftigen, ob es möglich ist eine Ausbildung zu machen und gleichzeitig Mutter/Vater zu sein. In den Medien (vor allem in den Nachmittagsshows) sieht und hört man immer wieder von jungen Eltern, die keine Ausbildung machen wollen oder können, weil sie jung Mutter bzw. Vater geworden sind. Beispiele, wo Ausbildung und Kind miteinander vereinbar sind, hört man kaum. Aus diesem Grund habe ich eine Azubi-Kollegin und Mutter, die mit mir im letzten Jahr die Ausbildung begonnen hat, gefragt, wie sie es schafft, ihre Ausbildung zu machen und trotzdem für ihr Kind da zu sein.

Meine Kollegin ist 21 Jahre alt, Mutter einer bald 3-jährigen Tochter und macht eine Ausbildung zur Bankkauffrau. Ihre Tochter kommt im September in den Kindergarten und besucht zur Zeit tagsüber die Kita.

Meine erste Frage war, wer tagsüber auf ihre Tochter aufpasst, während sie bei der Arbeit ist. Sie hat mir erzählt, dass sie die Kleine morgens in die Kita bringt und nachmittags von dort wieder abholt. Zu Beginn der Ausbildung musste sie immer jemanden suchen, der die Tochter von der Kita abholt, da dies aufgrund der Arbeitszeiten bei den Geschäftsstellen der Sparkasse für sie nicht möglich war. Doch seit Mai hat sie die Möglichkeit von der Sparkasse bekommen, eine Teilzeitausbildung mit 80% zu machen, so dass sie ihre Tochter selbst abholen und sich um sie kümmern kann.

Schwierig ist es vor allem in der Zeit, in der sie Berufsschule hat. Die Kleine möchte schließlich nachmittags und abends beschäftigt werden und das Lernen und die Hausaufgaben müssen dann eben auf den späten Abend verschoben werden. Das ist schon eine stärkere Belastung und verlangt eiserne Disziplin.

Natürlich will man mit 21 auch mal was mit Freunden unternehmen und Party machen, doch mit Kind geht das nicht so einfach. Sie hat gesagt, dass sie viel mit ihrem Freund und ihrer Familie unternimmt. Da viele Verwandte aus ihrer Familie selbst Kinder haben, können diese sie deshalb besser verstehen. Ab und zu passt auch ihr Vater auf ihre Tochter auf, damit sie sich mal wirklich einen Abend mit ihren Freunden gönnen kann.

Am Schluss wollte ich noch von Ihr wissen, wie denn die Reaktionen der Kolleginnen und Kollegen waren und ob ihre Ausbilder von Anfang an wussten, dass sie ein Kind hat. Sie meinte, dass die Reaktionen eigentlich recht positiv waren. Klar gibt es immer jemanden, der ein wenig komisch schaut, wenn man erzählt, dass man schon so jung Mutter ist. Aber da sie das bei ihrer Bewerbung natürlich offen angesprochen hatte und die Sparkasse für sie Verständnis zeigte, wussten alle von Anfang an Bescheid.

Mein Fazit: An diesem Beispiel sieht mann, dass es zwar nicht einfach aber durchaus möglich ist, Kind und Ausbildung unter einen Hut zu bekommen. Sie ist froh, dass die Sparkasse ihr die Chance für eine Ausbildung gegeben hat und ihr sogar mit einer Teilzeitausbildung entgegengekommen ist.

Vielleicht kennt ihr ja auch jemanden, bei dem das klappt oder ihr habt vielleicht selbst Kinder und habt ähnliche Erfahrungen gemacht.

Ich würde mich sehr über eure Kommentare freuen.

Bis bald, eure Maike 😉

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Eine Publikation der Sparkasse Pforzheim Calw.