„Würde dieses Abenteuer ohne zu zögern wiederholen“

Sparkassen-Mitarbeiter Sascha Koziolek erzählt nach seiner Rückkehr ein letztes Mal von seinem Einsatz in Kirgisistan (Zentralasien):

Inzwischen sind auch die beiden letzten Wochen in Kirgisistan vorüber und ich bin mehr oder weniger schon wieder im Alltag angekommen. Im Gegensatz zu den vier Wochen Turkmenistan konnte ich etwas durchatmen, da der Terminkalender nicht ganz so vollgepackt war wie zuvor. Mein Einsatz in Kirgisistan sah lediglich drei Bankenseminare vor, die jeweils einen Tag gehen sollten. Sehr viel mehr war aber auch nicht möglich, da die Seminare sowohl in der Kirgisischen Hauptstadt Bishkek, als auch in Karakol und Osch stattfinden sollten. Wer auf die Karte schaut sieht, dass es wohl keine weiter auseinanderliegenden Städte in Kirgisistan gibt. Daher ging in den beiden letzten Wochen sehr viel Zeit mit Reisen drauf. Man musste für jeden Seminartag jeweils noch einen Anreise- und einen Abreisetag einkalkulieren – und schon waren beide Wochen verplant…

Die Seminare selbst machten genauso viel Spaß wie in Turkmenistan. Die Gruppen waren etwas kleiner – ca. 10 bis 15 Bankmitarbeiter. Dafür gestaltete sich der Austausch untereinander wesentlich intensiver! Natürlich war ein einziger Tag viel zu kurz für das große Thema Auslandsgeschäft, aber es hat gereicht, um Impulse für die Zukunft zu geben. Zudem ist die Sparkassenstiftung mit ihren Mitarbeitern, Kurzzeitexperten und Stipendiaten noch länger vor Ort und begleitet die Banken dort weiterhin auf ihrem Weg.

Im Gegensatz zur Zeit in Turkmenistan habe ich in Kirgisistan wesentlich mehr vom Land sehen können. Schon allein die lange Autofahrt nach Karakol (über sechs Stunden) an das östliche Ende von Kirgisistan gab mir die Gelegenheit, die Felder, Gebirge und den großen Issyk Kul See zu bestaunen. Da wir bereits Freitags anreisten, um am Montag pünktlich das Seminar zu beginnen, bestand ausgiebig Gelegenheit, ins Gebirge zu fahren. Dort leben die Kirgisen während der Sommermonate in ihren Jurten mitsamt ihrer Pferde, Kühe und Ziegen. Man kam sich hin und wieder vor wie im Allgäu auf einer Alm.

Genauso beeindruckend war Osch. Da man entweder mit dem Auto elf Stunden unterwegs ist oder mit dem Flugzeug 40 Minuten, haben wir uns für den komfortableren Weg entschieden. Aus der Luft war auch nachvollziehbar, warum der Landweg so lang und anstrengend ist. Die gesamte Zeit konnte ich auf die riesigen Gebirgsmassive schauen – ein Hoch auf den Fensterplatz. 😉 Sich durch diese Landschaft mit dem Auto zu quälen – nein danke! 😀 Schon vor dem Landeanflug war zu erkennen, dass sich Osch, die zweitgrößte Stadt Kirgisistans, auf einer unglaublich weiten Fläche erstreckt. Dass hier über 250 000 Menschen leben sollen, konnte ich nach der Landung kaum noch glauben. Man fühlte sich eher wie in einem kleinen Dorf, da die Häuser dort wegen der Erdbebengefahr nur zwei Stockwerke hoch gebaut werden. Hochhäuser sucht man hier vergeblich.

Kulinarisch war Kirgisistan ein wahrer Traum. Von Plov bis Laghman (Gericht aus Gemüse, Fleisch und speziellen Nudeln) war alles ein Genuss. Besonders die gezogenen Nudeln im Laghman waren köstlich. Diese werden von Hand gezogen, geschleudert und dann in der Pfanne zubereitet. Als traditionelles Gericht haben sie die Uiguren nach Kirgisistan gebracht als sie aus China gen Westen gewandert sind. Mein Tipp: Einfach mal auf Youtube nach „handezogene Nudeln Uiguren“ suchen. Vielleicht versuche ich es mal bei der nächsten Gelegenheit mit Spätzleteig… 🙂

Alles in allem kann ich nach diesen sechs Wochen sagen, dass es eine unglaubliche Bereicherung ist, in einem fremden Land, in einer fremden Kultur gerarbeitet zu haben. Es ist nicht zu vergleichen mit einer Urlaubsreise. Man ist direkt im normalen Arbeitsalltag der Menschen und lernt dadurch viel intensiver die Umstände kennen, mit denen die Menschen dort zurechtkommen müssen.

Ohne zu zögern würde ich mich wieder dafür entscheiden und dieses Abenteuer wiederholen!

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Eine Publikation der Sparkasse Pforzheim Calw.