Sophia Eder ist nicht nur eine der besten Kickboxerinnen der Welt. Die Wildbaderin ist eine Kämpferin durch und durch. Mit unermüdlichem Ehrgeiz, Disziplin und Leidenschaft hat sie es bis an die Spitze der Unter-15-Jährigen geschafft. Doch was steckt hinter ihrem Erfolg? Wie sieht ihr Training aus? Im red-young-Interview hat sie uns spannende Einblicke in ihren Alltag gegeben.

Frage: Herzliche Glückwünsche zur Weltmeisterschaft, wir sind wahnsinnig stolz auf dich! Wie fühlt es sich an, mit 14 schon Weltmeisterin zu sein?
Sophia: Ich fühle mich schon sehr besonders, stark, und ich bin sehr stolz auf mich und meine Leistungen.
Frage: Wie ist es, bei einer Weltmeisterschaft vor so vielen Menschen zu kämpfen?
Sophia: Es ist sehr aufregend und ich war schon sehr nervös. Angst hatte ich keine, weil ich wusste, ich bin gut und kann das schaffen.
Frage: Wie balancierst du Schule, Freizeit und dein intensives Training?
Sophia: Manchmal ist es schon viel auf einmal, aber dann denke ich an meine ganzen Erfolge und dass es sich lohnt, nicht aufzugeben, weil am Ende ist man sehr glücklich über seine Erfolge.
Frage: Wie würdest du dich selbst beschreiben? Was sind deine größten Stärken und Schwächen?
Sophia: Ich würde mich als sehr offen und selbstbewusst beschreiben. Meine Stärken sind, dass ich gut mit Menschen kommunizieren kann, meine größte Schwäche bin aber tatsächlich ich selbst.
Frage: Wie meinst du das?
Sophia: Es sind auch immer die eigenen Gedanken und Gefühle, die sich gegen etwas stellen, weil ich gerade z. B. zu faul für etwas bin oder ich mir einrede, dass ich etwas nicht schaffe, oder es sowieso nicht klappt.
Frage: Wie sieht ein typischer Tag bei dir aus?
Antwort: Morgens stehe ich um 5:40 Uhr auf und mach mich fertig für die Schule. Um 7:00 Uhr gehe ich los. Nach der Schule lerne ich und treffe mich mit Freunden. Abends ist dann unter der Woche 2-mal Training, an Wochenenden immer morgens – ungefähr 2,5 Stunden lang.
Frage: Kannst du nie ausschlafen?
Sophia: An Wochenenden ist es schwierig, mal so richtig auszuschlafen. So richtig geht das nur in den Ferien, also Sommer- und Weihnachtsferien, wenn Trainingspause ist; die geht aber auch nicht die ganzen Ferien.

Frage: Wie wichtig ist dir Zeit für dich selbst?
Sophia: Sehr wichtig, ich muss auch mal abschalten und mich um mich kümmern können.
Frage: Was machst du gerne in deiner Freizeit?
Sophia: In meiner Freizeit lese ich gerne und treffe mich mit Freunden.
Frage: Könntest du dir noch eine andere Sportart als Kickboxen vorstellen?
Sophia: Vielleicht, wenn ich Zeit dazu hätte.
Frage: Wie unterstützen dich deine Freunde und Familie?
Sophia: Mein Vater fährt mich zu jedem Training und auf Turnieren ist er auch immer dabei. Wenn ich Prüfung habe, sind meine Mutter und meine Großmutter auch immer dabei.
Frage: Wie kamst du dazu, mit dem Kickboxen anzufangen und wie alt warst du, als du angefangen hast?
Sophia: Durch ein Sommerferien-Programm. Da war ich 6 Jahre alt.
Frage: Du trainierst in einer Taekwon-Do-Schule. Was haben Kickboxen und Taekwon-Do gemeinsam?
Sophia: Ausdauer, Disziplin und Durchhaltevermögen.
Frage: Und was sind die Unterschiede?
Sophia: Beim Kickboxen geht es mehr um den Körperkontakt und das Kämpfen an sich, beim Taekwondo kämpft man zwar auch, aber wir laufen tatsächlich nur die traditionellen Chong-Formen und üben Selbstverteidigung.

Frage: Hast du einen Glücksbringer, der dich auf deinen Wettkämpfen begleitet?
Sophia: Einen Glücksbringer habe ich nicht, aber vor einem Turnier höre ich mir immer meine Motivationsmusik an.
Frage: Welche Musik motiviert dich am meisten?
Sophia: Unstoppable von Sia, Der allerletzte Tanz von Alexander Eder und Hall of Fame von The Script und will.i.am.
Frage: Wer ist dein Vorbild?
Sophia: Meine Trainer (Lars Fleißner und Michael Haas) sind meine größten Vorbilder, weil sie beide schon sehr viele Turniere gewonnen haben und auch schon in den USA gekämpft haben.
Frage: Was möchtest du mit dem Kickboxen in der Zukunft noch erreichen?
Sophia: Ich möchte, wie meine Trainer, auf die US-Open und natürlich gewinnen.
Frage: Gab es einen Moment, in dem du aufhören wolltest?
Sophia: Ja anfangs wollte ich öfters aufhören, weil ich keine Motivation hatte, aber meine Eltern ließen nicht locker.
Frage: Ist Kickboxen gefährlich?
Sophia: Es ist definitiv nicht ungefährlich, und man muss schon auch einstecken können.
Frage: Hattest du schon einmal eine Verletzung, wegen der du pausieren musstest?
Antwort: Beim Trainieren habe ich mir den Fuß gebrochen und musste deshalb 3 Monate eine Pause einlegen.
Frage: Was willst du später mal werden?
Antwort: Ich möchte später vielleicht mal Hörakustikerin und in der Freizeit Trainerin werden.
Frage: Hörakustikerin? Wie kommst du darauf, das ist ja ein ungewöhnlicher Berufswunsch…
Sophia: Ich habe selber eine Hörschädigung und möchte anderen Menschen, die dasselbe Problem haben wie ich, helfen, und sie auf ihrer Hörreise begleiten.
Frage: Was würdest du anderen in deinem Alter sagen, die sich überlegen, mit dem Kickboxen anzufangen?
Sophia: Schaut es euch einfach mal an. Bei jedem Verein gibt es ein paar kostenlose Schnupperstunden zum Ausprobieren. Wenn es euch gefällt, ist es gut, wenn nicht, auch nicht schlimm. Aber man muss immer im Hinterkopf behalten: Es ist nicht einfach und man muss Geduld haben, um neue Sachen zu lernen.
Frage: Hast du ein Motto?
Antwort: Train Hard Fight Easy.
Vielen Dank Sophia für den Einblick!
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