Unglaublich für einen 65-Jährigen. Mit bewundernswerter Kondition rockte Udo Lindenberg die Pforzheimer Sparkassen-Kundenhalle. Er hatte zwei Kumpels vom Panik-Orchester mitgebracht. Keyboarder Jean-Jacques Kravetz und vor allem Gitarrist Jörg Sander mit exzellenten Soli heizten dem Publikum gewaltig ein. Kammerrock vom Feinsten.
Milene Weigert, die im letzten Jahr den Sparkassen-Sonderpreis für die beste Hesse-Vertonung gewonnen hatte, stellte am Keyboard zwei selbstkomponierte Lieder vor. Um die erst 14-jährige Schülerin aus Bonn begeisterte die 500 geladenen Gäste mit ausdrucksstarker Stimme, schönen Melodien und gefälligen Arrangements. Nicht nur der Panikpräsident ist überzeugt, dass sie das Zeug zur großen Karriere hat.
Ein weiteres optisches und stimmliches Highlight des Abends war Nina Maleika. Die junge Sängerin lieferte begeisternde Duette mit dem Altmeister, der sich in Bestform präsentierte. Udos markante Stimme wird mit den Jahren immer besser, das Gesäusel früher Jahre ist nur noch ferne Erinnerung. Beim Singen ist der Panikpräsident übrigens exzellent zu verstehen, im Gespräche ist dies nicht immer der Fall. Und dank der (jedenfalls für eine Sparkassen-Kundenhalle) perfekt
ausgesteuerten Anlage war das Konzert ein Genuss: Nicht zu laut, aber auch nicht zu leise.
Mein persönlicher Favorit bleibt übrigens „Candy Jane“. Da werden halt Jugenderinnerungen wach. Aber auch die neueren Sachen aus „Stark wie Zwei“ find’ ich toll.
Über 16 000 Euro hatten die Besucher für Udos Mombasa-Projekt gespendet. Das Konzert war des Meisters Dank dafür. Im Film und einer einleitenden Diskussionsrunde, gewohnt professionell moderiert von Arno Köster, hatte es eingangs ausführliche Infos über die Hilfsaktion gegeben. Sie soll vor allem Mädchen den Besuch weiterführender Schulen und den Kindern generell ein sinnvolles Lernen in überschaubaren Klassen ermöglichen. Auch Udos Schwester ist übrigens mit im
Boot. Gut angelegtes Geld der Spender also.
Und für alle – egal welchen Alters – ein unvergesslicher Abend!
Impressionen: