Die Wahl des richtigen Ski- oder Snowboardhelmes ist entscheidend für die Sicherheit und für den Komfort des Helmträgers. Gerade der Kopf ist besonders zu schützen, wenn es auf die Piste geht. Welche Kriterien beim Kauf eines Helmes eine Rolle spielen, werden nachfolgend von einem Experten von helmexpress.com beschrieben.

Sicherheitszertifizierung für Ski – und Snowboardhelme

In Europa existiert eine Norm mit Mindestanforderungen für die Funktionstauglichkeit von Ski- und Snowboardhelmen. Diese Norm EN 1077 enthält Prüfkriterien, die ein Helm zu bestehen hat. In Deutschland ist eine zusätzliche CE-Kennzeichnung erforderlich. Diese stellen sicher, dass der Helm den gültigen Europäischen Richtlinien entspricht.

Helmmodelle und Helmformen

Unterschieden werden Ski- und Snowboardhelme in Vollschalen- und Halbschalenhelme. Diese werden auch als Helme der Klasse A und Klasse B bezeichnet:

Helme der Klasse A:

✔ schützen den Großteil des Kopfes

✔ haben eine größere Durchdringungsfestigkeit

✔ Schläfen- und Ohrenbereich werden bedeckt

✔ eher für erfahrene Ski- oder Snowboardfahrer geeignet, da diese mit erhöhter Geschwindigkeit auch einem höheren Sicherheitsanspruch gerecht werden

Helme der Klasse B:

✔ Halbschalenhelme

✔ bessere Belüftung

✔ Hörvermögen weniger eingeschränkt

✔ Durchdringungsfestigkeit geringer

✔ eher für Anfänger geeignet, da das Sichtfeld weniger eingeschränkt ist

✔ auch für erfahrene Snowboardsportler, da bessere Beweglichkeit ermöglicht wird

Die Wahl der Helm-Farbe ist nicht nur Geschmacksache, sondern spielt insofern eine Rolle, dass durch erhöhte Sichtbarkeit auch mehr Sicherheit geboten wird. Einstellbare sowie herausnehmbare Innenpolster stellen ebenfalls ein wichtiges Kaufkriterium dar, da diese dem Helm eine optimale Passform geben. Einige Helme lassen sich an die jeweilige Kopfgröße mit Hilfe eines Justierrädchens am Hinterkopf individuell anpassen.

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Das richtige Material wählen

Die unterschiedlichen Materialien, aus denen die Ski- oder Snowboardhelme gefertigt werden, haben ebenfalls einen Einfluss auf die Sicherheit. Folgende Materialien sind am Markt erhältlich:

  • Kunststoff: eher kurzlebig, gute Schlagfestigkeit, günstiger Preis
  • Glasfaser: langlebig, hohe Stabilität, hohe Dämpfkraft, geringes Gewicht, hoher Preis
  • Carbon: langlebig, besonders hohe Stabilität, besonders geringes Gewicht, sehr hoher Preis

Helme, die mit Hilfe des InMould-Verfahrens gefertigt wurden, werten Modelle aus Kunststoff zusätzlich in ihrer Stabilität auf. Bei dieser Technik wird die Außenschale mit der inneren Hartschaum-Schale verschweißt. Das Resultat ist eine stabile Helmstruktur, die eine wesentlich höhere Sicherheit als lediglich punktuell verklebte Helme gewährleistet.

Kompatibilität mit Skibrille

Beim Kauf des Helmes sollte unbedingt die Form der Skibrille berücksichtigt werden, denn bezüglich der Befestigung herrscht unter den Herstellern keine Einigkeit. Beim Kauf sollte zudem prinzipiell auf eine gute Belüftung beispielsweise durch Mini-Ventilatoren geachtet werden. Diese verhindern das Beschlagen der Skibrille. Auch gibt es Helme mit Doppelscheibe im Visier, die das Beschlagen des Visiers verhindern.

Wann sollte ein Helm ausgetauscht werden?

Bei Carbon- oder Glasfaser-Helmen gilt, dass sichtbare Risse nach einem Sturz ein eindeutiges Signal dafür sind, den Helm auszutauschen. Tiefe Kratzer oder Dellen beeinträchtigen die Stabilität. Jedoch sollten die Helme auch ohne Sturz oder sichtbare Risse nach etwa 8 Jahren ausgetauscht werden, da das Material aufgrund der Sonneneinstrahlung irgendwann spröde wird. Wird der Helm besonders häufig genutzt, sollte er gegebenenfalls früher ersetzt werden. Bei Kunststoff-Helmen wird nach 3-4 Jahren ein Neukauf empfohlen.

Neueste Helmtechnologien

Es existieren Kommunikationssysteme für Ski- und Snowboardhelme, die Smartphone oder MP3-Player via Bluetooth verbinden. Diese werden oft in das Ohrpolster integriert. Auch HD-Kameras können bereits in Helme integriert werden. Interessant sind auch eingebaute GPS-Empfänger. Ein starker Aufprall wird durch die zugehörigen Sensoren registriert, woraufhin ein Notsignal ausgesendet wird.

Besonders revolutionär ist die MIPS-Technik. Das Multi-Directional Impact System schützt den Kopf durch seine zweischichtige Bauart. Diese Schichten können sich unabhängig voneinander bewegen und minimieren so die Rotationskräfte, die bei einem Aufprallwinkel auf den Kopf einwirken.

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(Bildmaterial: Dropping In (Zach Dischner/Flickr, CC BY 2.0))

(Bildmaterial: Ron Skiing (Robert van Dijk/Flickr, CC BY 2.0))