Sparkassen-Mitarbeiter Sascha Koziolek berichtet unter dem Motto „Sechs Wochen raus aus der Komfortzone“ über seinen Einsatz in Zentralasien jetzt aus Kirgisistan:
Auch die letzten Tage habe ich in Turkmenistan sehr viel in den Büros und Hörsälen der Universitäten verbracht. Das war nicht ganz so schlimm, da wir die letzte Woche in Ashgabat gemütliche 43 Grad hatten – viel zu heiß für irgendwelche Aktivitäten draußen. Die Studenten waren wie immer sehr aktiv und interessiert an dem, was der aus Deutschland zu erzählen hat. In Turkmenistan hat Deutschland nämlich mit das höchste Ansehen aller Länder für die Bevölkerung, was die Arbeit dort natürlich um einiges erleichtert.
Aber natürlich gab es in den vier Wochen in Turkmenistan auch einige Rückschläge! Das „Tor zur Hölle“ und Mary, einer der bedeutendsten Handelsplätze der alten Seidenstraße, konnte bzw. durfte ich – obwohl fest eingeplant – leider nicht besuchen.
Da bei der Beantragung des Visums der eingereichte Zeitplan lediglich Vorlesungen in Ashgabat vorsah hat die Behörde kurzerhand die Reise in andere Gebiete Turkmenistans untersagt (obwohl das Visum allgemein für ganz Turkmenistan ausgestellt war). Das ist nur eine der Folgen der immer strengeren Vorgehensweise der Migrationsbehörde. Natürlich nimmt auch die Überwachung der Ausländer im Land zu, da immer weniger ins Land gelassen werden. Somit haben die Mitarbeiter des Staatsapparates natürlich auch viel mehr Zeit für die wenigen Ausländer, die sich noch im Land befinden.
Das ist aber trotzdem halb so wild, denn wenn man nichts zu verbergen hat, kann einem ja nichts passieren. Und die andere Seite der Medaille ist immerhin, dass man jederzeit absolut sicher ist. Egal ob nachts in einer Unterführung oder auf einem belebten Markt! So hat alles seine guten wie schlechten Seiten.
Entgegen der vielen Behauptungen im Internet, auf die ich während der Recherche vor meinem Einsatz gestoßen bin, war die Ausreise allerdings völlig problemlos. Nur die normalen Sicherheitskontrollen, an die man an jedem Flughafen gewöhnt ist. Und dafür bin ich auch dankbar, da ich die letzten Wochen viel Zeit an Flughäfen verbracht habe und über jede Minute weniger glücklich bin.
Da der Landweg nach Kirgisistan sehr weit und langwierig ist, ging es kurzerhand mit dem Flugzeug dorthin. Leider gibt es keine direkte Verbindung. Somit hatte ich einen Flug nach Almaty in Kasachstan + Hotelübernachtung dort und am nächsten Tag dann meinen Flug nach Bishkek in Kirgisistan.
Hier bin ich nun auch schon den zweiten Tag. Geplant sind für die nächsten eineinhalb Wochen mehrere Bankenseminare in den verschiedenen Regionen von Kirgisistan. Da das Gelände auch hier sehr umwegsam ist, geht’s natürlich per Flugzeug zu den Seminaren in den Städten Osch und Karakol.
Hier stehen dann aber wirklich Ausflüge an, da man sich hier absolut frei bewegen kann und ich auch wesentlich mehr freie Zeit habe als in Turkmenistan!
Sobald ich hier die Gelegenheit hatte, etwas zu unternehmen, gibt’s wieder ein Update!
Universität in Turkmenistan (auf dem Bild)
Sieht ganz schön beeindruckend aus! Verrückt ist allerdings, dass der große Eingang nicht genutzt wird. Alle großen Universitäten sind so prächtig wie diese. Um hineinzukommen muss man allerdings immer von der Rückseite über irgendwelche kleinen Türen im Untergeschoss gehen…. muss man nicht verstehen….
Philipp Ratz
10. Juli 2018 — 14:49
… wieder ein sehr schöner Bericht aus einer Region, die sonst eher „unter dem Radar“ der deutschen Presselandschaft verschwindet. Weiterhin viel Spaß, bald geht es ja schon wieder in die Heimat zurück!