Von Montag bis Freitag arbeitet Armin Schnürle bei der Sparkasse. In seiner Freizeit widmet er sich seinem Hobby. Und das ist richtig aufregend. Denn Armin dreht in seiner Freizeit Kinofilme! Zum Beispiel den Tatort Calw.
Wie bist du Regisseur bei Mania Pictures geworden?
Indem ich den Verein selbst gegründet habe. Ende der 1980er-Jahre war das Filmemachen für Amateure in technischer Hinsicht noch ein echtes Abenteuer. Der Vater eines Freundes hatte eine Videokamera, mehr brauchte es damals nicht.
Was genau macht ein Regisseur eigentlich und welche Aufgaben gibt es sonst noch am Set?
Zum einen arbeitet der Regisseur mit den Schauspielern und ist letztendlich in künstlerischer Hinsicht verantwortlich für das „große Ganze“. Er muss jedem Beteiligten „Fachbereich“ (Kamera, Musik, Bauten, Schnitt usw.) die künstlerische Vision des Films erklären können und hat dann am Set auch das letzte Wort.
Wie läuft ein typischer Drehtag ab?
In der Regel trifft sich zuerst die Crew und bespricht die zu drehende Szene. Wo muss das Licht aufgebaut werden? Wo kann die Kamera und der Ton platziert werden? Parallel kommen dann die Darsteller und werden von der Maskenbildnerin (tatsächlich fast immer ein weiblich besetzter Posten) geschminkt. Dann wird geprobt und schließlich gedreht. Meistens zieht man während eines Drehtags ein oder mehrmals um an verschiedene Locations.
Wie lange dauert es von der Idee bis zum fertigen Film?
Da gibt es keine feste Regel. Das kann innerhalb eines knappen Jahres erfolgen. Manchmal reifen Ideen aber auch mehrere Jahre bis sie schließlich umgesetzt werden. Da wir normalerweise einen Film pro Jahr drehen, ist dies aber der Regelzeitraum. Wobei ich während der Post-Production eines Films schon längst am nächsten Drehbuch schreiben muss.
Was macht dir am meisten Spaß beim Filmemachen?
Eigentlich fast alles. Beim Schreiben kann man sehr kreativ sein. Irgendwann will man dann aber anfangen zu drehen. Das ist dann sicher die intensivste und anstrengendste Zeit. Da kommt es auf Teamwork an. Das macht aber (fast immer) auch viel Spaß. Irgendwann will man dann ein Ergebnis sehen und im Schnitt sieht man dann letztendlich erst, ob ein Film tatsächlich „funktioniert“.
Was war dein lustigstes oder verrücktestes Erlebnis beim Filmdreh? Gab es auch mal Pannen?
Ja! Von Polizeieinsätzen wegen unserer Requisitenwaffen über gebrochene Rippen von Stuntleuten bis zu eigens für den Film gemieteten Hubschraubern und einem echten Panzer gab es viele positive und auch negative Highlights.
Welche Filme haben dich selbst inspiriert? Gibt es einen Lieblingsfilm aus deiner Kindheit?
Das würde den Rahmen hier sprengen. Auf jeden Fall habe ich so viele Filme geschaut, dass es irgendwann nicht mehr reichte, nur zuzuschauen. Ich wollte das dann auch selbst machen.
Hast du schon mit berühmten Schauspielerinnen oder Schauspielern gearbeitet? Wenn ja, wie waren die so?
Ja, wir haben schon mit einigen Fernseh- und Kinoprofis gearbeitet. Da gab es wahnsinnig sympathische Menschen und auch manche, die etwas „schwierig“ im Umgang waren. Wie im wahren Leben eben 😊

Arbeitest du gerade an einem Film?
Das mache ich eigentlich immer. Ich bin gerade in den letzten Zügen unseres aktuellen Films „Nemesis“ und gleichzeitig haben auch schon die Dreharbeiten zu unserem kommenden Projekt „Die Hesse-Verschwörung“ begonnen.
Wo und wann kann man ihn sehen?
„Nemesis“ hatte seine Premiere am 16. August als Eröffnungsfilm des Calwer Sommerkinos im Kloster Hirsau haben und wurde und wird dann an mehreren Terminen in den Kinos der Region gezeigt. Alle Termine und Spielorte gibt es unter www.mania-pictures.de zu sehen.
Verrätst du uns einen coolen Trick, mit dem du eine Szene spannender machst?
Was ich mag, um Spannung zu erzeugen, ist die „Parallelmontage“. Ich erzähle hierbei mehrere Handlungsstränge parallel und wechsle dann, wenn es besonders spannend wird, von einer Handlung zur nächsten. Da bleibt man als Zuschauender dran, weil man unbedingt wissen will, wie es weitergeht.
Wenn man bei euch mitmachen will, was muss man dann tun?
Am besten über die Website www.mania-pictures.de eine Nachricht schicken.
Was machst du eigentlich, wenn du keine Filme drehst?
Im echten Leben bin ich bei der Sparkasse in Calw als Firmenkundenberater tätig. Hier berate ich Selbständige und Firmen. Und letztlich geht es wie beim Filmen darum, Menschen zu begegnen und Probleme zu lösen. Es ist außerdem gut, eine gesunde Balance zwischen Arbeit und Freizeit zu haben. Wobei ich zugeben muss, dass mein Hobby manchmal mehr Stress verursacht als mein Beruf.
Vielen Dank, Armin, für deinen Einblick in die Filmwelt.
Das könnte Sie auch interessieren:
Keinen Beitrag mehr verpassen? Jetzt Blog-Wecker stellen.