Rule Britannia – Britannia rules the … stock exchange ?! Oder wie das Royal Wedding die Kurse beeinflusst
Auf dem jetzigen Niveau noch in Aktien einsteigen? Vermutlich geht der deutsche Durchschnittsanleger da derzeit lieber ins Casino. Zieht es vor, in einem VfB-Trikot durch die Karlsruher Fußgängerzone zu laufen oder auf einen Sieg der englischen Fußball-Nationalmannschaft im Elfmeterschiessen zu wetten.
Schließlich haben sich Aktien gemessen am DAX binnen zwei Jahren wieder verdoppelt. Fukushima und die Konflikte in Nordafrika werden konsequent ignoriert, die Schuldenkrise sowieso. Ein Drei-Jahres-Hoch ist in Reichweite, und wer will schon derjenige sein, der „ganz oben“ kauft? Das wäre an keinem Stammtisch berichtenswert.
Die Commerzbank hat doch noch ein schlagendes Kaufargument für den Aktienmarkt zu finden. In einer am 27.04.2011 veröffentlichten Studie propagierte sie „William & Kate könnten Börse beflügeln“.
Tatsächlich? All jene die dachten, jede erdenkliche (Schein)-Korrelation zwischen gesellschaftlichen und politischen Events wie Fußballweltmeisterschaften, Präsidentschaftswahlen, Football-Endspielen, Mini-Röcken und den Aktienmärkten sei bereits erforscht, sollten jetzt aufhorchen.
In der Studie hat die Commerzbank berechnet, dass „in Jahren mit königlichen Hochzeiten der weltweit wichtigste Börsenindex Dow Jones um durchschnittlich fünf Prozent gestiegen ist“. Und auch der DAX lag an drei von vier Hochzeiten „in der ersten Liga der Blaublüter“ (O-Ton Commerzbank) im Plus.
Und wem das ganze royale Theater zu viele ist, für den hat die Commerzbank ein weiteres Argument parat, denn „durch eine weitere Parallelität ist das Jahr prädestiniert für gute Kursverläufe: Seit 1888 hat der US-Aktienmarkt in Jahren vor Schaltjahren im Durchschnitt um elf Prozent zugelegt“. Und Sie ahnen es schon: das nächste Schaltjahr ist? Genau 2012.
Diese sensationelle Erkenntnis der Commerzbank wird die Anlagestrategien sicherlich revolutionieren. Deswegen möchte ich auch mit dem Schlusswort der Commerzbank-Studie schließen: „Es bleibt also Hoffnung – für die Liebe wie für die Aktien.“