Interview mit Holger Zweigart, Tauchlehrer und Inhaber der Tauchschule „rainbow divers Pforzheim“:

Das Tauchen- meine Leidenschaft und mein Beruf!

„red chilly“ hat ein Interview mit Holger Zweigart, Tauchlehrer und Inhaber der Tauchschule „Rainbow Divers“ Pforzheim geführt. Über das Tauchen – seine Leidenschaft, warum aus seiner Berufung ein Beruf wurde und die vielen schönen Seiten beim Tauchen.

„red chilly“: Tauchen zählt längst zu den beliebtesten Wassersportarten – Tendenz steigend. Was ist für Dich das Besondere daran?

Holger: Für mich ist Tauchen eine Mischung aus fantastischen Naturerlebnissen, Abenteuer und Entspannung. Die Welt über Wasser mit all ihrer Hektik und Kurzlebigkeit lässt uns kaum glauben, wie friedlich und langsam es in der Unterwasserwelt zugeht.

„red chilly“: Wie bist Du auf die Idee gekommen, Tauchlehrer zu werden?

Holger: Als ich vor vielen Jahren Tauchen gelernt habe war das gar nicht der Plan. Nachdem allerdings Tauchen nach einigen Jahren immer noch nichts von seiner Faszination verloren hatte und sich mein ursprünglicher Beruf in der Elektronik-Entwicklung immer mehr zum krassen Gegensatz entwickelt hat – Hektik, Zeitdruck, Burn-Out-Gefahr – habe ich beschlossen, mein Hobby zum Beruf zu machen und bin Tauchlehrer geworden.

„red chilly“: Du tauchst schon seit 25 Jahren. Was war Dein bisher schönstes Erlebnis?

Holger: Schwierig, aber ich werde nie meinen ersten Tauchgang im Meer vergessen, als ich endlich erleben durfte, was meine Tauchlehrerin in Deutschland erzählt hat. Unterwasserberge und –schluchten, Fischschwärme, Licht- und Schattenspiele unter Wasser, Zackenbarsche, Barrakudas und Oktopusse. Bei „schönsten Erlebnissen“ werde ich aber auch immer an einen Wracktauchgang an der „Thistlegon“ im Roten Meer denken, wie wir durch die Ladeluken in die Laderäume voller Korallen bewachsenen LKWs und Motorrädern getaucht sind und Millionen von Korallen und Korallenfischen das ganze Wrack bevölkert haben. Dann war da noch der erste Manta und der erste. Hammerhai auf den Malediven, die gigantischen Fischschwärme in Costa Rica…. Aber jetzt hör ich lieber auf! 🙂

„red chilly“: Man hört ja doch ab und zu von Tauchunfällen. Was sind aus Deiner Sicht die größten Gefahren beim Tauchen?

Holger: Bei Tauchunfällen, von denen wir hören, handelt es sich meist um Unfälle mit Haien – und die sind so selten, dass es auf der ganzen Welt in den Nachrichten kommt. Angst ist beim Tauchen sicher fehl am Platz, aber wir dürfen den Respekt vor der Unterwasserwelt nicht verlieren.

Wenn wir uns an das halten, was wir in einem Tauchkurs lernen, ist Tauchen eine sehr sichere Sportart. Die größten Gefahren lauern aus meiner Sicht in Selbstüberschätzung, dem Drang nach dem Nervenkitzel, beim überschreiten von Grenzen. Ebenfalls sollten wir immer auf unsere Gesundheit achten. Viel trinken, kein Alkohol und keine Erkältung!

„red chilly“: Wie wichtig ist es, einen Tauchkurs zu absolvieren? Und wie lange dauert es, bis man auch wirklich Tauchen kann?

Holger: Ohne Tauchkurs geht es nicht! Klar können sich alle mutigen ein Tauchgerät anziehen, ins Wasser springen und sich irgendwie bewegen (hoffentlich ist es da nicht tief). Beim Tauchen ist es wichtig, was in meinem Körper beim Atmen unter Druck passiert, um ein Verständnis für ein „richtiges Atmen“ und das Einhalten von Zeit und Tiefengrenzen zu entwickeln. Wir müssen mit unserer Tauchausrüstung vertraut sein, um schnell reagieren zu können. Ich muss die neutrale Tarierung beherrschen (schweben), um mich richtig und effektiv unter Wasser zu bewegen und nicht über Grund zu „pflügen“. Wir müssen ständig die Kontrolle über uns haben, hierbei ganz besonders das Beherrschen eines sehr langsamen Aufstiegs. Und letztendlich lernen wir viel über das was uns hauptsächlich interessiert: Die Unterwasserwelt.

„red chilly“: Wie erkenne ich eine seriöse Tauchschule bzw. einen seriösen Tauchlehrer?

Holger: Das ist gar nicht so schwer! Der erste Eindruck sagt oft viel aus und wenn wir in der Tauchbasis von jemandem empfangen werden, der in der einen Hand eine Zigarette, in der anderen Hand eine Bierflasche hält und keinen Bock hat, unsere Fragen zu beantworten, gehen wir am besten wieder. Auch wenn der Tauchkurs dort viel billiger ist. Das wird schon seinen Grund haben. Das Gleiche gilt, wenn ihr das Gefühl habt, da steht ein riesen Angeber mit einer Liste von aufgestickten Tauchtiteln auf seinem T-Shirt.

Wenn unsere Fragen mit Geduld beantwortet und unsere vielleicht vorhandenen Ängste nicht einfach abgetan werden, uns der Kursablauf mit Voraussetzungen und Kosten genau erklärt wird und Räumlichkeiten und Personal einen gepflegten Eindruck machen, dann handelt es sich meistens auch um eine gute Adresse.

„red chilly“: Wo liegen aus Deiner Sicht die schönsten Tauchgebiete?

Holger: Oh je, die Frage nach den schönsten Tauchgebieten!
Für mich stehen ganz oben auf der Liste der indische Ozean und der Indopazifik mit den Malediven, dann Südostasien wie Thailand, Philippinen, Malaysia und Indonesien. Hier findet man einen fantastischen Mix aus großen und kleinen Lebewesen und prächtige Korallen und Fischschwärme.

Dann der Pazifik mit Costa Rica (Cocos Islands) und Ecuador (Galapagos Inseln) mit riesigen Haifischschwärmen und mächtigen Unterwassergebirgen und dann natürlich Ägypten, das Rote Meer mit seinen unzähligen bunten Korallen und Korallenfischen.


Zum red chilly Programm

 

Auch Lust auf ein red chilly Event?
Weitere Informationen gibt es
hier.


« »

Eine Publikation der Sparkasse Pforzheim Calw.