Büromöbel, die zu Rutsche, Wippe und Dreirad umgeformt wurden. Wände, die mit großflächigen Graffiti statt mit Sparkassen-Bannern verziert sind. Und eine überdimensionale Spraydose, wo man einst über Zinsen und Anlageformen diskutierte.
Wann lässt sich das Kunstprojekt ansehen?
Am Dienstag und Mittwoch hat jeder die Möglichkeit, zwischen 10 und 20 Uhr die alte Schalterhalle mit den neuen Kunstwerken zu betrachten. Das ist Stephan Scholl, Vorsitzender der Sparkasse Pforzheim Calw, wichtig: „Unsere Kundenhalle erfüllte 90 Jahre lang ihren Zweck. Sie wird eine Metamorphose durchlaufen und in einer in jeder Weise zeitgemäßen Ausrichtung wiedererstehen. Mit dem, was zum Abschluss passiert, geben wir der Öffentlichkeit die Möglichkeit, einen Blick zurückzuwerfen.“
Warum ist die Ausstellung nur für zwei Tage geöffnet?
„Das Projekt ,Playground‘ ist mit heißer Nadel gestrickt“, sagt Scholl. „Es wurde innerhalb sehr kurzer Zeit realisiert und musste in den Terminplan unserer Baumaßnahme regelrecht hineingezwängt werden.“ Denn die Abrissbagger seien bereits bestellt. 14 Tage lang hatten die Künstler Zeit, sich in der Halle auszutoben.
Wer sind die Künstler?
Initiator ist der Streetart-Designer Sebastian Bauer, der die Kundenhalle unter dem Namen Farbfehler mit seinen Partnern Baske ToBeTrue, Moter One und Sier in ein riesiges Kunstobjekt verwandelt hat.
Was erwartet die Besucher?
Graffiti- Installationen, Beleuchtung und Performance, kündigt das Künstler-Kollektiv an. „Die Besucher werden beeindruckt sein“, verspricht Ulrich Haag, Abteilungsleiter Eventmanagement der Sparkasse. „Mit zunehmender Begeisterung habe ich miterleben dürfen, wie sich das Gebäude-Innere täglich Stück für Stück zu einem neuen Ganzen verändert hat.“
Was passiert nach der Ausstellung mit dem Kunstwerk?
„Danach ist es weg“, sagt Baske ToBeTrue. Und Bauer alias Farbfehler ergänzt: „Ein paar Installationen werden wir mitnehmen, aber der größte Teil wird abgerissen.“ Doch in Bildergalerien und Videos auf PZ-news.de werden die Kunstwerke weiterhin zu sehen sein. „Die Idee, Kunst zu schaffen, wohl wissend, dass das Kunstwerk am Ende zwangsläufig zerstört wird, dass das eigentlich Bleibende nur die Dokumentation der Entstehung sein wird, finde ich unglaublich“, sagt Sparkassen-Chef Scholl.
Quelle: Pforzheimer Zeitung
Autor: Dominik Türschmann und Simon Walter
Foto: Paul Gärtner