Rendite ist für den Normalbürger ein Begriff, der im Wirtschaftsleben zwar gebräuchlich, aber nicht richtig griffig ist. Ist die Rendite vielleicht nur eine andere Bezeichnung für Zinsen? Schließlich werden Zinsen und Rendite beide in Prozent angegeben und dienen der Vergleichbarkeit verschiedener Anlagen, daher liegt eine Verwechslungsgefahr nahe.
Die Unterschiede
Auf den zweiten Blick zeigt sich aber, dass es wesentliche Unterschiede gibt. Bei Zinsen handelt es sich um ein Entgelt für geliehenes Geld, d. h. wer einer Sparkasse für ein Jahr 10.000 Euro auf einem Sparkassenzertifikat zur Verfügung stellt, bekommt dafür beispielsweise 0,01 Prozent Zinsen oder umgerechnet 1 Euro. Es wird deutlich, dass die Summe, die nach Ablauf eines Jahres erwirtschaftet wird, von vornherein feststeht.
Das ist bei Renditen anders, denn hier wird das Geld nicht nur gegen eine Gebühr (den Zins) verliehen, sondern investiert. Zu den Anlagemöglichkeiten am Kapitalmarkt gehören beispielsweise Wertpapiere wie Aktien, Investmentfonds oder Offene Immobilienfonds. Ganz allgemein beschreibt die Rendite den Ertrag, der mit der Investition erwirtschaftet wurde. Im Gegensatz zu einem festgelegten Zins kann man aber erst am Ende sagen, welcher Ertrag über die gesamte Laufzeit erzielt worden ist. Die Höhe der Rendite kann dabei sehr stark schwanken. Vom Totalverlust des eingesetzten Kapitals bis zu Ergebnissen von mehr als 100 Prozent ist alles möglich. Eine Faustformel gibt es allerdings: Je höher die Renditechancen, desto höher ist auch das Risiko, Kapital zu verlieren.