Expertenmeinung Sparkasse Pforzheim Calw – Stefan Saile, Private Banking
Die Geschichte lehrt uns:
„In Krisenzeiten wird die Saat für künftigen Anlageerfolg gelegt“.
Wir alle erleben derzeit eine außergewöhnliche und herausfordernde Zeit – sowohl im privaten und beruflichen Umfeld als auch als Anleger. Bei aller berechtigten Sorge sollten wir aber die Entwicklungen an den Kapitalmärkten und deren Auswirkungen auf die eigene Vermögensanlage und Altersvorsorge nicht aus den Augen verlieren. Die Kurseinbrüche haben viele Anleger verunsichert, teilweise sogar in Panik versetzt. Dabei ist gerade jetzt ein klarer Kopf notwendig, um die richtigen Schlüsse zu ziehen, aktiv zu werden und die eigene Geldanlage für die Zukunft nach der Corona-Krise auszurichten.
In einer nie dagewesenen Geschwindigkeit haben sich die konjunkturellen Perspektiven für die gesamte Weltwirtschaft gedreht. Ökonomen sprechen von einem exogenen Schock, vergleichbar mit einer Naturkatastrophe – ein heftiges, aber vorübergehendes Phänomen. Wie schwer der Einbruch sein wird und wie lange die Rezession dauert, ist Stand heute nicht seriös prognostizierbar. Es ist allerdings nur eine Frage der
Zeit, bis die Ansteckungen und die wirtschaftlichen Belastungen soweit nachlassen, dass eine Erholung der Wirtschaft verbunden mit steigenden Börsenkursen einsetzen wird.
Für Anleger ist in diesem Zusammenhang ein Vergleich mit der Finanzmarktkrise beachtlich:
Die Aktienmärkte brachen im Jahr 2008 so stark wie selten zuvor ein – der DAX in der Spitze 40 %. Im folgenden Rezessionsjahr 2009 erholte er sich im Jahresverlauf von seinen Tiefstkursen um 60 %. Der Grund: In den Börsenkursen werden die Entwicklungen der Zukunft oft sechs bis zwölf Monate vorweggenommen. Die Märkte preisen Rezessionen – aber auch deren Ende – frühzeitig ein. Wer im aktuellen Marktumfeld keinen Mut hat zu investieren, begibt sich in eine gefährliche Sackgasse. Die gigantischen Rettungspakete, die rund um den Globus seitens der Regierungen und Notenbanken geschnürt werden, entfalten aktuell ihre Wirkung als Auffangnetz. Doch die massiv steigenden Staatsschulden müssen dauerhaft finanziert werden. Damit werden die Zinsen über viele Jahre bei Null bleiben. Gleichzeitig verdichten sich die Anzeichen für ein Comeback der Inflation.
Die aktuell attraktivste Anlageklasse
Auch wenn die Turbulenzen an den Märkten noch nicht vorbei sein dürften, sind Aktien mit Blick nach vorne die attraktivste Anlageklasse. Für vorausschauende Anleger ist die gegenwärtige Phase erfahrungsgemäß ein guter Zeitpunkt für den zeitlich gestaffelten Aufbau von Aktienpositionen. Am besten breit gestreut mit einer internationalen Ausrichtung, um so von der Entwicklung der Marktführer in Zukunftsthemen wie Technologie und Digitalisierung profitieren zu können. Das Anlagepotenzial dafür ist im Land der Sparweltmeister und Aktienmuffel reichlich vorhanden!
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