Bei der Auszeichnung der Sparkasse für seniorenfreundlichen Service durch den Kreisseniorenrat am Donnerstag, den 06.10.2011, war es meine Aufgabe, den Gästen aus Vorstand, Bereichsdirektoren und Geschäftsstellenleitern bzw. deren Vertretern einen so genannten Alterssimulationsanzug „GERT“ vorzuführen.

Sie fragen sich, was das ist? Das habe ich mich auch, als meine Kollegin Frau Schumm mich fragte, ob ich bei der Pressekonferenz diesen vorführen wolle. Mit gutem Willen habe ich einfach mal „Ja“ gesagt. Als dann am nächsten Tag nach dem Mittagessen die Vorbereitungen zur Pressekonferenz begannen und Herr Moll, der Erfinder des Alterssimulationsanzugs, mir eine kurze Einführung in diesen gab, musste ich erst einmal tief durchatmen. 10 kg Körpergewichte, 5 kg Armgewichte und 5kg Beingewichte – und das alles zusätzlich bei nur 70 kg Mensch!

15 Minuten vor Beginn der Veranstaltung, als alle Gäste in den Panoramasaal begleitet wurden, begann Herr Moll mir die Einzelteile des Anzugs anzulegen. Voll bestückt und nun 40 Jahre älter, erhob ich mich nach 5 Minuten mit „GERT“ an meiner Seite. Das Problem war: Ich war so „alt“, dass ich mich nach kurzer Zeit wieder hinsetzen musste. Doch selbst das Sitzen war in diesem Altersanzug anstrengend.

Nach einem kurzen Fototermin mit allen Beteiligten eröffnete der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Pforzheim Calw, Dr. Herbert Müller, die Pressekonferenz mit einem Zitat von Mahatma Gandhi. Mit Frau Görnemann, dem 1. Vorstand des Kreisseniorenrates Pforzheim Enzkreis e.V., ging es weiter. Sie sprach an, auf was bei der Überprüfung geachtet wurde und betonte nochmals, dass dieses Zertifikat nicht zu erkaufen ist, man müsse es sich hart erarbeiten.

Herr Moll hielt noch einen Vortrag über das Leben im Alter und dass es nicht nur für Senioren sinnvoll ist, wie die Sparkasse Geschäftsstellen behindertenfreundlich gestalten. Er machte darauf aufmerksam, dass es auch Jugendliche und junge Menschen mit körperlichen Einschränkungen gibt und dass diese auch auf behindertengerechte Einrichtungen angewiesen sind. Dabei beschrieb er noch mal den Alterssimulationsanzug und erklärte die Einzelteile: Knie- bzw. Ellenbogenbänder, die die Beweglichkeit einschränken, die oben genannten Gewichte, eine Brille, die das Sehfeld einschränken soll und Kopfhörer, die hohe Töne unhörbar machen. Das war für mich der schwierigste Teil, da ich ca. 10 Minuten stehen musste ohne mich zwischendurch hinzusetzen zu können. Als ich den Anzug dann endlich ausziehen durfte, habe ich mich gefühlt, als hätte ich fliegen können.

Nach Ausgabe der Zertifikate durch Frau Görnemann und Frau Kucher konnten die Kolleginnen und Kollegen die gewillt waren, selbst versuchen, wie man sich im Alter fühlt. Besonders gefreut hat mich, dass die Geschäftsstellenleiterin meiner Stammgeschäftsstelle den Anzug auch mal probiert hat und verwundert war, wie schwierig das doch ist – in Highheels!!!

Fazit: Ich werde lieber langsam alt, dann kann ich mich an die Einschränkungen langsam gewöhnen.

Bildergalerie:

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