Liebe Leser,
manchmal kommt man auf verschiedene Weise auf Themen, über die man Berichte schreiben kann. Neulich habe ich im Rahmen meiner Ausbildung an dem Projekt „Schüler meets Azubi“ an einer Schule in Birkenfeld teilgenommen. Die Schüler waren zwischen 13 und 15 Jahre alt und sollten durch dieses Projekt einige Berufe besser kennen lernen. Dabei kam von einem Schüler die interessante Frage, ob wir das Geld in unseren Geschäftsstellen selbst drucken. Da ich selbst lange nicht wusste, woher das Geld eigentlich kommt, habe ich beschlossen meinen heutigen Artikel diesem Thema zu widmen.
Der Begriff Geld kommt aus dem Althochdeutschen und bedeutet: „das, womit man Buße und Opfer erstatten bzw. entrichten kann“. Diese ursprüngliche Bedeutung hat das Geld heute natürlich nicht mehr. Heute dient es als Tauschmittel, um Waren und Dienstleistungen erhalten zu können. Unterschieden wird zwischen Bargeld und Buchgeld. Während beim Bargeld Scheine und Münzen real vorhanden sind, ist das Buchgeld trotz gleicher Wertigkeit nur in elektronischer Form vorhanden (Bsp.: das Geld auf dem Girokonto ist Buchgeld und wird zum Bargeld, sobald man etwas davon abhebt). Wie wird nun Papier- bzw. Münzgeld produziert?
Grundsätzlich muss gesagt werden, dass die Gesamtproduktionsmenge des Geldes (Münz- und Papiergeld) von der Europäischen Zentralbank (EZB)mit Sitz in Frankfurt a.M. gesteuert und vorgeschrieben wird.
In Deutschland werden die Euro-Münzen von den staatlichen Münzprägeanstalten in Berlin, Hamburg, Karlsruhe, München und Stuttgart produziert. Die Münzrohlinge – die sogenannten Ronden- bestehen, je nach Münzart, aus verschiedenen Metallen bzw. Metalllegierungen und werden mit sogenannten Münzprägestempeln geprägt. Die Produktionskosten betragen zwischen 1 Cent (1 Cent-Münze) und 13 Cent (2 Euro-Münze).
Das Papiergeld besteht aus Baumwolle und wird von der Bundesdruckerei, sowie der Firma Giesecke-Dervient in München hergestellt. Das notwendige Papier stammt aus der Papierfabrik Louisenthal. Die Produktionskosten belaufen sich zwischen 7 Cent (5Euro-Schein) und 16 Cent (500Euro-Schein). Und wie kommt jetzt das Geld von den Druckereien bzw. den Münzprägeanstalten in den Geldautomaten oder in die Bank? Die produzierten Münzen und die Scheine werden an die Bundesbank in Frankfurt geliefert, deponiert und bei Bedarf an die einzelnen Bundesbankfilialen verteilt.
Die einzelnen Geschäftsstellen der Kreditinstitute (z.B. der Sparkasse) überprüfen regelmäßig, ob und welche Mengen Bargeld für erwartete Auszahlungen oder für die Befüllung der Geldautomaten benötigt werden. Diese „Geldbestellungen“ werden dann an die Filialen der Bundesbank weitergeleitet und kurze Zeit später per Sicherheitskurier geliefert oder durch die Institute selbst abgeholt. Die Befüllung der Geldautomaten erfolgt dann durch die Mitarbeiter der jeweiligen Filiale.
So, jetzt wisst ihr, dass wir unser Geld nicht selbst drucken können und dürfen, wobei das eine interessante Idee wäre 😉
Bis bald,
Eure Maike