Klaus Hettich ist Ausbildungsleiter bei der Sparkasse Pforzheim Calw.

Trotz eines sehr vollen Terminkalenders hat Herr Hettich sich gern Zeit für ein Interview mit Frau Wolf und mir genommen.

Kurzer Steckbrief:

Name: Klaus Hettich

Alter: 59

Familienstand: verheiratet

Kinder: 2

Bei der Sparkasse seit: 01.07.1975

Hallo Herr Hettich.

Viele Azubis der Sparkasse fragen sich, wie Sie angefangen haben. Auf welcher Schule Sie waren, ob Sie studiert haben, wo Sie Ihre Ausbildung gemacht haben und vor allem, wie Sie zur Sparkasse kamen.

Klaus Hettich: Ich war auf der Realschule in Stuttgart und beendete diese 1968 mit dem Realschulabschluss.

1968 bis 1971 machte ich eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Württembergischen Landessparkasse in Stuttgart.

Schon während meiner Ausbildung durfte ich einen Vorbereitungs- kurs (30 Samstage) auf einem Studiengang beginnen. Heute heißt dieser Studiengang „Bankbetriebswirt“. Nach der Abschlussprüfung des Vorbereitungskurses und der Aufnahmeprüfung begann für mich der Studiengang an der Sparkassenakademie dann im September 1971 und endete mit der Prüfung im Juni 1972.

Bereitet Ihnen Ihr Beruf denn täglich Freude?

Klaus Hettich grinst: Ganz überwiegend ja.

Es ist immer wieder spannend, mit jungen Leuten zu arbeiten und es gibt immer wieder neue Herausforderungen.

Ich mag diese Aufgaben sehr – sonst wäre ich nicht dabei geblieben.

Gibt es auch Aufgaben, die Ihnen keine Freude bereiten? Wenn ja, welche Aufgaben wären das?

Klaus Hettich: Auch diese Aufgaben gibt es, aber dazu werde ich später noch etwas sagen.

Wir sind gespannt auf Ihre Antwort 😉

Thema Bewerbung. Was ist denn ausschlaggebend um eine Ausbildung bei der Sparkasse machen zu können?

Klaus Hettich: Der erste Eindruck ist sehr wichtig.

Die ordentlichen Bewerbungsunterlagen und die Noten im Zeugnis spielen eine große Rolle.

In der späteren Bewerberauswahl sind die Eindrücke bei den verschie- denen Aufgaben entscheidend.

Haben Sie persönliche Erwartungen an uns Auszubildende?

Klaus Hettich: Es ist nicht selbstverständlich einen guten Beruf und einen guten Arbeitgeber zu haben. Ob das immer von allen geschätzt wird? – da bin ich nicht sicher.

Eine gute Einstellung zum Beruf und zum Unternehmen erwarte ich schon.

Gibt es Unterschiede zwischen den Auszubildenden von vor zehn Jahren und den Auszubildenden von heute?

Klaus Hettich: Nein, eigentlich nicht. Manche Werte sind einfach zeitlos gültig.

Prioritäten ändern sich allerdings immer mal wieder und orientieren sich am aktuellen Zeitgeist.

Zu den zeitlos gültigen Werten und Tugenden gehören nach meiner Ansicht Zuverlässigkeit, Ausdauer und Belastbarkeit, ordentliche Umgangsformen und eine gewisse Grunddisziplin. Wenn dann noch Kreativität  und ein unkompliziertes, sympathisches Auftreten dazukommen, dann passt das im Grunde für jedes Unternehmen.

Gab es im Laufe der Zeit grundlegende Veränderungen in den Ausbildungsinhalten? Wenn ja, welche?

Klaus Hettich: Am gravierendsten ist nach meiner Einschätzung die Entwicklung der Technik.

Für Sie, unsere Auszubildenden, ist der Umgang  damit vom ersten Tag an selbstverständlich. Und auch E-Learning-Programme  gehören heute zur Ausbildung. – Sie werden aber niemals Menschen ersetzen, davon bin ich überzeugt.

Hervorheben möchte ich vor allem die kundenorientierte Ausrichtung der Ausbildung.

Zur Zeit meiner eigenen Ausbildung war das – leider! – ein Randthema.

Seit nun schon vielen Jahren steht die qualifizierte Kundenberatung und –betreuung im Vordergrund und sie ist jetzt auch ein fester Bestandteil der Abschlussprüfung.

Über diese Entwicklung bin ich sehr froh, und ich unterstütze sie, wo ich nur kann.

Viele Azubis interessiert es, wie denn die Übernahmequote bei der Sparkasse ist. Was können Sie dazu sagen?

Klaus Hettich: Wir wollen alle Auszubildenden übernehmen.

Welche Dinge gefährden denn die Übernahme?

Klaus Hettich: Wenn wir jemanden nicht übernehmen, sind das wirklich Einzelfälle. Und das hat dann meistens mit nicht ausreichender Leistungsbereitschaft zu tun. Die Einstellung zur Ausbildung, zum Beruf und zu Kunden und Kollegen passt einfach nicht.

Fällt es Ihnen schwer Auszubildende nicht zu übernehmen?

Klaus Hettich: Bei Auszubildenden bei denen ich merke und auch sehe, dass sie wollen, jedoch mit der Ausbildung überfordert sind, fällt es mir sehr schwer.

Vor allem ist es belastend, dass wir – da nenne ich besonders mich selbst – das nicht bei der Einstellungsentscheidung erkannt hatten.

Herr Hettich, damit wir nicht nur über Ihre Arbeit sprechen, würde uns auch interessieren, was Sie in Ihrer Freizeit machen.

Klaus Hettich grinst: Sechzehn Jahre lang war mein größtes Hobby eine Fußballmannschaft zu trainieren.

Meine Hobbies im Moment sind wandern und bei der Gartenarbeit mit zu helfen.

Auch habe ich mir vorgenommen, mit Skifahren und Ski-Langlauf wieder anzufangen.

Eine Frage noch zum Schluss, haben Sie noch irgendwelche Ziele oder Wünsche sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich?

Klaus Hettich: Im beruflichen Bereich möchte ich mehr Zeit für den einzelnen Auszubildenden haben. Und besonders würde ich mich freuen, wenn wir mal ein komplettes Ausbildungsjahr übernehmen könnten. Das heißt, dass Einstellung und Leistung bei allen stimmen.

Bei Ausbildungsjahrgängen mit rund jeweils 75 Auszubildenden ist das unheimlich schwierig. Aber ich hoffe immer noch, dass das mal gelingt.

Privat wünsche ich mir, mehr Zeit mit meiner Familie verbringen zu können. Und ich würde gern auch noch ein paar Städtereisen machen und einige Regionen im In- und Ausland kennen lernen.

Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für uns genommen haben und uns so viel erzählt haben.

Wir wünschen Ihnen alles Gute und hoffen natürlich, dass Ihre Wünsche und Ziele sich verwirklichen.