Weltweit sind Pharmafirmen im Wettlauf um wirksame Mittel gegen das Coronavirus. Auch Anleger können den Kampf für Gesundheit unterstützen.

Eine Reihe schmuckloser Mehrfamilienhäuser, ein Parkplatz, zwei Dutzend Kleingartenparzellen, gegenüber ein unscheinbares Firmengebäude – unter „An der Goldgrube” stellt sich ein Besucher in dieser Straße südlich der Mainzer Altstadt sicher etwas Imposanteres vor. Vor allem, wenn er dort nichts weniger als Hilfe für die ganze Welt erwartet.

Mehr als 210.000 Menschen rund um den Globus sind dem Coronavirus bis zum 28. April zum Opfer gefallen und weite Teile des Erdballs im Lockdown gefangen. Auch an der Goldgrube entscheidet sich, wie lange diese Tragödie noch dauert. Rund um die Uhr arbeitet dort ein Spezialteam unter den insgesamt 500 Forschern hinter der Hausnummer 12, dem Firmensitz von Biontech. In diesen Tagen wollen sie ihren ersten Impfstoff gegen das Coronavirus an bis zu 150 Probanden testen: Phase I von drei Wellen klinischer Studien. Geht alles gut, könnte Biontech bereits in einem Jahr zusammen mit den Konzernen Pfizer aus den USA und Fosun aus China einen Impfstoff auf den Markt bringen.

Wie ein Impfstoff funktioniert
Wirkung eines Impfstoffs

Das wäre fast schon ein Wunder in einem Forschungsbereich, in dem von den ersten Arbeiten bis zur Zulassung eines Medikaments häufig zehn Jahre vergehen – und es von 10.000 Ideen aus den Forschungslabors im Schnitt nur eine auf den Markt schafft. Aber die Welt braucht ja gerade dringend Wunder. Daran wird nicht nur an der Goldgrube fieberhaft gearbeitet.

Mehr als 80 Coronaprojekte von Firmen und Instituten hat Rolf Hömke vom Verband Forschender Arzneimittelhersteller weltweit ausgemacht: Genbasierte Impfstoffe wie etwa die von Biontech, Curevac aus Tübingen oder US-Konkurrenten wie Moderna oder Translate Bio könnten besonders rasch entwickelt werden. Ein Team der Universität Oxford und des Pharmakonzerns Merck beginnt im Mai sogar schon mit Phase-III-Tests. „Auch Projekte mit Mitteln auf Basis abgetöteter Viren kommen gerade sehr schnell voran“, sagt der Experte. Mit beschleunigten Zulassungsverfahren könnten bereits Mitte 2021 Impfungen anlaufen.

Biontechs Chancen sind gut, im Wettlauf gegen das Virus mit vorn zu liegen. „Das Biotech-Unternehmen arbeitet mit dem neuen Ansatz der sogenannten Messenger-RNA: die m-RNA liefert dem menschlichen Körper eine Anleitung zur Produktion von Proteinen und hilft damit, Antikörper gegen das Virus zu bilden”, erklärt Jennifer Jürgens. Die Pharma-Expertin im Team der Deka kennt das Unternehmen und seinen Ansatz bereits seit Jahren, denn die Fondsgesellschaft hat 2019 den Börsengang der Mainzer begleitet.

Doch es gibt noch weitere Hoffnungsträger im Kampf gegen das Virus, so beispielsweise die Firma Gilead Sciences. Die ist eigentlich als Anbieter von HIV-Medikamenten bekannt, darunter Remdesivir. Das konnte in einem Test an einem Chicagoer Krankenhaus aber auch Heilerfolge bei Corona-Patienten verbuchen. Sollten Daten einer klinischen Studie im Mai positiv ausfallen, könnte das Produkt dem Markt zügig zur Verfügung gestellt werden, so Deka-Expertin Jürgens.

Der Weg zum Corona-Impfstoff
Sechs Schritte zum Impfstoff

Die großen Hoffnungen ziehen Investoren an. Bei Biontech hat der chinesische Arzneimittelhersteller Fosun Pharma 120 Millionen Euro für die Corona-Forschung bereitgestellt. Auch die Aktien von Gilead, dem Antivirenmittel-Hersteller Fujifilm Holdings sowie weiteren börsennotierten Unternehmen, die Corona bekämpfen, sind seit Ende Januar gegen den fallenden Börsentrend gestiegen.

Expertin Jürgens sagt, dass Werte, bei denen aktuell schon Hoffnungen eingepreist seien für einen Covidwirkstoff, unter Druck kommen könnten, falls dies letztlich keine Wirksamkeit zeige. Der gesamte Sektor werde aber sicher weiterhin gut dastehen. Denn zahlreiche Firmen zeigten eine positive Kursentwicklung ganz unabhängig von einem potenziellen Coronamedikament. Neben der Krisensicherheit werde vielen Anlegern gerade jetzt wieder bewusst, wie wichtig die Pharmaindustrie zur Gesunderhaltung in wachsenden und alternden Gesellschaften sei.

Deka-Expertin Jürgens betont zudem, dass es „im Moment sicher niemand um Gewinnmaximierung durch Coronamittel” gehe. Im Gegenteil: Global wollen Firmen schnell viele Menschen mit Impfstoffen, Medikamenten und Tests versorgen und investieren dafür Millionen. Bayer etwa testet gerade das Malaria-Mittel Resochin gegen Corona. Im Erfolgsfall will Bayer das Medikament gratis weitergeben. Es gehe um Hilfe für die ganze Welt – und die ist erst mal wichtiger als eine Goldgrube.

Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Deka Investmentfonds sind die jeweiligen Wesentlichen Anlegerinformationen, Verkaufsprospekte und Berichte, die in deutscher Sprache bei den Sparkassen oder der DekaBank Deutsche Girozentrale, 60625 Frankfurt und unter www.deka.de erhältlich sind.

Quelle: fondsmagazin.de