Sven Eisele, Vorstandsmitglied der Sparkasse Pforzheim Calw, und Stefan Saile, Bereichsdirektor S-Vermögen, im Artikel der Pforzheimer Zeitung vom 29. Juli 2023 zum wichtigen Thema Geldanlage in der heutigen Zeit.

Die Veröffentlichung erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Pforzheimer Zeitung.

Pforzheim. Stefan Saile fürchtet um das zarte Pflänzchen „Anlegerkultur“ in Deutschland. Der Bereichsdirektor der Sparkasse Pforzheim Calw für Vermögensanlagen blickt positiv auf den deutschen Aktienmarkt, der sich nach einem schwachen Jahr 2022 im ersten Halbjahr trotz überwiegend schlechter Nachrichten mit einem Plus von 15 Prozent glänzend entwickelt hat.

Der Deutsche Aktien-Index Dax – der im Juli 35 Jahre alt wurde – habe rückblickend durchschnittlich acht Prozent an Wert zugelegt. Und solche Wertsteigerungen zeigen, dass Aktien die attraktivste Anlagealternative sind, um langfristig Vermögen aufzubauen und gleichzeitig Inflationsschutz zu bieten.
„Wie lege ich mein Geld in einer Welt im Wandel an? Das ist die zentrale Frage, die unsere Kundinnen und Kunden in jedem Gespräch mit ihren Beratern aktuell beschäftigt“, ergänzt Vorstandsmitglied Sven Eisele.

Kurzfristige Anlage

Angesichts inzwischen wieder höherer kurzfristiger Zinsen besteht die Gefahr, bei Wieder- und Neuanlagen sein Geld zunächst kurzfristig zu parken. Nach dem Motto: Erst mal abwarten! Dabei gerät das Gesamtportfolio schnell aus dem Gleichgewicht. Doch: Lohnt sich die Streuung über verschiedene Anlageklassen hinweg überhaupt in diesem Umfeld?
Derzeit investieren die Anleger schwerpunktmäßig „kurz und sicher“, auch Gelder, die eigentlich langfristig zu Anlagezwecken zur Verfügung stehen, berichtet Saile. „Während die Inflation im Alltag der Menschen eine große Rolle spielt, zum Beispiel bei der Diskussion um Lohnsteigerungen und beim Einkaufen, spielt die Betrachtung der Inflation bei der Vermögensanlage eine untergeordnete Rolle“, stellt Eisele fest. „Ein Fehler!“, so Saile. Unter Berücksichtigung der hohen Inflation und Steuern erleiden Anleger trotz des gestiegenen Zinsniveaus aktuell einen realen Vermögensverlust von vier Prozent!

Die regionalen Anlageexperten plädieren dafür, bei der Vermögensanlage die Umsetzung einer gewinnbringenden langfristigen Anlagestrategie vor lauter Detailentscheidungen und schlechten Tagesnachrichten nicht aus dem Blick zu verlieren!
Doch wie soll man anlegen? „Die Mischung macht`s: Diversifikation ist der Schlüssel zum Anlageerfolg!“ davon ist Stefan Saile überzeugt. Mit der neuerlichen Zinserhöhung habe die EZB ihren Handlungsspielraum in Sachen Inflationsbekämpfung weitgehend ausgeschöpft. Mittelfristig dürften die Zinsen wieder fallen. Sonst könnte die Konjunktur abgewürgt werden. Dies müsse bei einer nachhaltigen Anlagestrategie berücksichtigt werden.

Auch an Immobilien denken

Je nach Kundensituation eignen sich verschiedene Anlagestrategien. Dabei sollte ein hoher Anteil an Sachwerten – sprich Aktien und Gold – berücksichtigt werden. Bei den Aktien lohnt eine internationale Ausrichtung, um so von der Entwicklung der Marktführer in Zukunftsthemen wie Digitalisierung profitieren zu können. Auch Zinsanlagen (Staatsanleihen und Unternehmensanleihen) sind wieder eine echte Anlagealternative. Zur Abrundung können Anteile an gut aufgestellten Immobilienfonds beigemischt werden, auch hier gibt es trotz der schlechten Nachrichtenlage Einstiegschancen.
Die gute Nachricht: Mit der Umsetzung einer solchen Anlagestrategie kann langfristig Vermögen wachsen und der Inflation ein Schnippchen geschlagen werden.

Kapital gestaffelt einsetzen

Auch wenn die erhöhte Unsicherheit an den Börsen noch nicht vorbei sein dürfte und wir mit Kursschwankungen leben müssen, bietet das aktuelle Marktumfeld für vorausschauende Anleger einen guten Zeitpunkt, um das langfristig zur Verfügung stehende Kapital gestaffelt in mehreren Schritten zu investieren und damit Kursschwankungen an den Kapitalmärkten auszugleichen, empfiehlt Saile.

„Es ist niemals der falsche Zeitpunkt für einen Einstieg“, entscheidend ist die Haltedauer und die Möglichkeit auch mal eine gewisse Zeit „auszusitzen“ macht Vorstandsmitglied Sven Eisele deutlich.Nichtstun sei der falsche Weg.

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