Im Interview mit unserem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Sven Eisele erfahren Sie, wie traditionelle Werte mit innovativen Ansätzen kombiniert werden, um finanzielle Ziele zu erreichen.
Zum 100-jährigen Jubiläum des Weltspartags werfen wir einen Blick auf die Entwicklung des Sparens von seinen Anfängen bis zur modernen Finanzwelt. Unser stellvertretender Vorstandsvorsitzender Sven Eisele gibt im Interview spannende Einblicke, wie das klassische Sparen heute in zeitgemäßen Anlagestrategien neu interpretiert wird und welche Rolle die Sparkasse dabei spielt.
Herr Eisele, hin und wieder hört man, dass Sparen out ist? Stimmt das?
Das stimmt nicht. Sparen ist ein wichtiges Mindset, um für unerwartete Ausgaben gerüstet zu sein und langfristige Ziele sowie finanzielle Freiheit zu erreichen. Ziele können vielfältig sein. Für die einen ist es zum Beispiel ein Urlaub. Für die anderen sind es die eigenen vier Wände. Der Grundgedanke des Sparens hat sich seit vielen Generationen nicht verändert. Was sich ändert, ist die Art des Sparens. Neben dem klassischen Sparbuch gibt es heute viel mehr Möglichkeiten, langfristig gut zu investieren.
Welche Möglichkeiten sind das?
Je nach Laufzeit und persönlicher Orientierung können das beispielsweise Fonds, ETFs oder Immobilien sein. Klassische Anleihen, Sparverträge und Festgelder haben sich über einen langen Zeitraum bewährt und bleiben nach wie vor eine gute Wahl in der Anlagestrategie.
Muss man erst viel Geld haben, um sparen zu können?
Nein, man muss kein großes Vermögen haben, um zu sparen. Entscheidend ist, überhaupt damit anzufangen. Auch scheinbar kleine Beträge machen bei konsequenter Anlage einen großen Unterschied. So kann schon ein kleiner Teil des Einkommens zu einem ansehnlichen Betrag führen. Entscheidend ist eine gewisse Disziplin und die gute Macht der Gewohnheit – sprich Durchhaltevermögen.
Was bedeutet finanzielle Bildung?
Um informierte und kluge Entscheidungen in Geldangelegenheiten treffen zu können, kann man nicht früh genug damit starten, sich Wissen über Finanzen anzueignen. Das kann durch Schulprogramme, Bücher und insbesondere durch Gespräche mit den Eltern sowie durch eine vertrauenswürdige Bankberatung erfolgen. Wir bieten Schulungen und Ausstellungen an, um die finanzielle Kompetenz junger Menschen zu stärken.
Was raten Sie jungen Sparerinnen und Sparen?
Ich rate das, was ich meinen Kindern auch immer geraten habe. Setzt nicht nur auf ein Pferd, sondern versucht, das Geld auf verschiedenen Wegen anzulegen. Dabei ist es wichtig, sich gut beraten zu lassen, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Natürlich ist es schön, wenn man sich dennoch einen Spielraum für persönliche Wünsche lässt, um Lebensqualität zu genießen. Es ist entscheidend, Prioritäten zu setzen und einen Budgetplan zu erstellen, um die richtige Balance zwischen Investieren und Ausgaben zu finden. Ändern sich die Lebensumstände, muss dieser Plan überprüft und neu ausgerichtet werden. Das Wichtigste ist: Man kann nicht früh genug damit anfangen.
Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Was sind nachhaltige Geldanlageprodukte?
Nachhaltige Anlageprodukte berücksichtigen ökologische, soziale und Governance-Kriterien (ESG). Sie werden bewusst von Anlegern gewählt, die in Unternehmen investieren möchten, die umweltfreundlich
oder sozial verantwortlich handeln, ohne dabei auf eine gewisse Rendite zu verzichten. Es handelt sich also um eine gute Kombination aus finanzieller Rendite und ethischer Verantwortung.
Sind auch kleine Mengen Gold sinnvoll? Wie bewahrt man diese klug auf?
Gold ist ein bewährtes Mittel, um Vermögen zu sichern. Auch kleine Mengen Gold sind ein sinnvoller Bestandteil für die Diversifikation der eigenen Anlagestrategie. Der Aufbewahrungsort sollte gut überlegt sein. Eine sichere, feuerfeste und gut versteckte Aufbewahrungsbox zu Hause ist eine Variante. Noch besser ist ein Schließfach bei der Sparkasse.
Welche Bedeutung hat der Weltspartag?
Der Weltspartag erinnert weltweit daran, wie wichtig es ist, vorzusorgen und gute Sparpraktiken zu entwickeln. Er fördert die finanzielle Bildung unabhängig vom Einkommen. Den Weltspartag gibt es bereits seit 1924 und schon damals war die zentrale Botschaft: „Geld zurücklegen für schlechte Zeiten und größere Anschaffungen“.
Gestern, heute, morgen: Die Sparkasse übernahm und übernimmt schon immer Verantwortung für die Region. Was bedeutet das in der heutigen Zeit?
Wir nehmen unsere regionale Verantwortung ernst und tragen aktiv zur wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklung unserer Region bei. Das heißt, wir unterstützen lokale Vereine, Projekte und Organisationen, zum Beispiel durch Kredite, finanzielle Bildung und Spenden. Mit Krediten helfen wir regionalen Unternehmen zu wachsen und Arbeitsplätze zu schaffen. Mit Spenden unterstützen wir gemeinnützige Organisationen, die zum Wohl der Gesellschaft beitragen.
Warum eigentlich das Sparschwein?
Das Schwein gilt seit dem Mittelalter als Glückssymbol. Es stand für Glück und Wohlstand. So wurden schon damals Ersparnisse in einem Behältnis in Form eines Schweins aufbewahrt. Neben der Symbolik entwickelte das Sparschwein zunehmend einen pädagogischen Charakter für die Sparkultur der Kinder. Zuerst wird es mit Münzen gefüttert und wenn es voll ist und die Zeit „reif“ ist, wird es „geschlachtet“.
Heißt persönliche Nähe immer Besuch vor Ort in einer Geschäftsstelle?
Nicht nur. Die Sparkasse legt großen Wert auf den persönlichen Kontakt von Mensch zu Mensch. Das zeigt sich auch darin, dass wir in unserem Geschäftsgebiet deutlich mehr Geschäftsstellen haben als alle Wettbewerber zusammen.
Wir stellen aber auch fest, dass immer mehr Kundinnen und Kunden lieber digital oder medial kommunizieren. Deshalb bieten wir neben Online-Banking auch unsere Testsieger-App an und liefern Content in den sozialen Medien. Um dieses Angebot zu erweitern, erreichen Sie uns nun auch über unser Digitales BeratungsCenter – ganz bequem von zu Hause oder unterwegs. Dahinter verbergen sich keine Chatbots, sondern qualifizierte Beraterinnen und Berater, die sich persönlich Zeit nehmen und per Video beraten. So stellen wir sicher, dass alle die gleiche hohe Beratungsqualität erhalten – unabhängig davon, welchen Kommunikationsweg Sie bevorzugen.
Vielen Dank, Sven Eisele für das spannende Interview!
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