Im Februar 2014 löst SEPA die nationalen Zahlverfahren ab. Für Unternehmen, Vereine und öffentliche Verwaltungen wird es jetzt aber höchste Zeit, sich auf SEPA vorzubereiten. Wir sprachen mit dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Pforzheim Calw, Hans Neuweiler.

Welche Veränderungen bringt SEPA für Privatkunden?
Für die meisten Sparkassen-Kunden bleibt der Wechsel zum SEPA-Verfahren fast unbemerkt. Denn Überweisungen und Lastschriften ändern sich im Grunde kaum. Bereits erteilte Einzugsermächtigungen gelten ja weiterhin und bestehende Daueraufträge werden von der Sparkasse Pforzheim Calw automatisch auf SEPA umgestellt. Lediglich die Kennzeichnung des Kontos ändert sich. Statt wie bisher Kontonummer und Bankleitzahl wird künftig eben die IBAN benötigt.
Im Sinne unserer Kunden werden wir die gesetzlichen Möglichkeiten übrigens voll ausschöpfen und – wo erforderlich – noch bis 1. Februar 2016 die Umrechnung in IBAN und BIC übernehmen. BIC ist die internationale Bankleitzahl für grenzüberschreitende Überweisungen. Ab 1.2.2016 wird dann europaweit nur noch die IBAN benötigt.

Wie gut sind Firmen und Vereine denn auf das neue Verfahren vorbereitet?
Das ist ganz unterschiedlich. Einige haben bereits komplett auf SEPA umgestellt, viele Firmen stehen kurz davor. Nur wenige Kunden der Sparkasse Pforzheim Calw haben den Umstellungsaufwand unterschätzt und werden in zeitliche Schwierigkeiten kommen. Großen Nachholbedarf haben die Vereine, die jedoch nicht unbedingt den Termindruck 1. 2.2014 haben, es sei denn, der Beitragseinzug steht unmittelbar an.

Was müssen Vereine und Firmen jetzt am Dringendsten unternehmen?
Für das Lastschriftverfahren verlangt der Gesetzgeber den Abschluss einer Inkassovereinbarung mit der beauftragten Bank. Die hierfür benötigte Gläubiger-ID muss jetzt rasch bei der Deutschen Bundebank unter www.glaeubiger-id.bundesbank.de beantragt werden.

Herr NeuweilerBringt das neue Zahlverfahren denn auch Vorteile für die Unternehmen?
Wer gut vorbereitet in die SEPA-Epoche startet, wird deren Vorteile schnell bemerken: Der Zahlungsverkehr wird in ganz Europa taggenau planbar, damit wird auch die Liquiditätsplanung präziser. Inländische und grenzüberschreitende Zahlungen werden nach dem gleichen Verfahren vorgenommen, rechtliche Rahmenbedingungen und das Datenformat vereinheitlicht. All das erleichtert die Geschäftsaktivitäten in ganz Europa.

Was haben Vereine von SEPA?
Der Aufwand für Vereine ist im Grunde überschaubar. Und sie haben mit der Sparkasse Pforzheim Calw bei der Umstellung einen kompetenten Partner an ihrer Seite. An dieser Stelle sei gleich ein Missverständnis aus der Welt geschafft: Schriftliche Einzugsermächtigungen von Vereinsmitgliedern bleiben auch beim SEPA-Einzug gültig und müssen nicht neu eingeholt werden. Im Internet gibt’s bei der Sparkasse eine tolle Checkliste und einen Leitfaden mit allem, was Vereine beachten sollten.
Für öffentliche Verwaltungen und Kommunen gilt übrigens weitgehend dasselbe wie für Vereine. Wer jetzt in punkto SEPA-Umstellung noch nichts unternommen hat, sollte sich sputen. Schließlich bleiben nur noch zwei Monate, bis das vom Gesetzgeber beschlossene neue Zahlverfahren unwiderruflich startet.

Droht am 1. Februar 2014 eine Finanzklemme?
Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um eine Finanzklemme zu vermeiden. Unsere Berater gehen seit Monaten aktiv auf ihre Kunden zu. Ernste Probleme werden nur diejenigen bekommen, die die Umstellung auf SEPA auf die leichte Schulter nehmen oder gar ignorieren. Dies gilt in besonderem Maße für diejenigen, die Lastschriften einziehen. Hier verlangt der Gesetzgeber den Abschluss einer neuen Inkassovereinbarung.

Ich bin überzeugt: Wenn alle Beteiligten positiv ihren Beitrag leisten, wird die SEPA-Umstellung genauso erfolgreich gemeistert, wie die Euro-Einführung und die Jahrtausendwende.



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