Die Hauptversammlungssaison startet – und damit naht auch Klarheit darüber, wie Wertpapiersparer für ihr Engagement in Aktien belohnt werden. Trotz Corona sieht es da dank sich seit Herbst 2020 wieder erholender Unternehmensgewinne längst nicht so düster aus, wie zu befürchten stand.

Die Gesundheit ist das Wichtigste, aber bei vielen Menschen ging Corona schlichtweg auch ans Geld. Ob bei Selbstständigen, denen das Geschäft wegbrach, oder bei Angestellten mit gekürzten Bezügen. Gut, wenn man da zumindest aufs Gesparte setzen kann. Wertpapiersparer kamen hier bislang meist gut durch die Krise. Die massiven Einbrüche im Frühjahr kosteten zwar Nerven. Wer aber in breit aufgestellte Fonds investiert war, konnte schon bald sehen, dass die Kurse wieder anzogen und die Verluste wettmachten. Auch auf der Dividendenseite hellt sich die Stimmung auf.

Erholte Gewinne machen’s möglich

„Trotz aller Corona-Verwerfungen gibt es gute Gründe zuversichtlich auf die jetzt startende Dividendensaison der Dax-Werte zu schauen. „Viele Unternehmen haben das Krisenjahr erstaunlich gut gemeistert und auch Umfeld und Ausblick haben sich deutlich verbessert“, sagt so auch Joachim Schallmayer, Leiter Kapitalmärkte und Strategie der Deka. Denn wenngleich die Unternehmensgewinne im ersten und zweiten Quartal massiv einbrachen, gelang es den Unternehmen doch bereits im dritten und vierten Quartal wieder Fahrt aufzunehmen. „Die Gewinne der DAX-Unternehmen lagen da bereits nahezu wieder gleichauf mit den in den Vorjahresquartalen erzielten.“

Mit Blick auf die Dividendenzahlungen der DAX-Unternehmen – die Aufstockung von 30 auf 40 im Herbst 2021 ist noch nicht berücksichtigt – erwarten die Deka-Volkswirte nach aktuellen Schätzungen eine Ausschüttung in Summe von rund 32 Milliarden Euro. Das wären zwar 2,4 Milliarden oder 7 Prozent weniger als im Vorjahr, würde bei dem aktuellen Kursniveau aber immer noch einer Rendite von 2,6 Prozent entsprechen. Zinssparer können davon nur träumen.

Dividenden der DAX-Unternehmen
Allianz nicht nur im Alphabet vorne

Das Gros der Ausschüttungen entfällt dabei auf nur 6 der 30 Unternehmen. „Wie schon im Vorjahr dürfte auch 2021 die Allianz wieder die höchste Gesamtsumme an die Aktionäre zahlen; etwa jeder achte Euro der von den DAX-Unternehmen ausgeschütteten Dividenden stammt vom Versicherer aus München“, so Schallmayer. Auf den folgenden Plätzen werden BASF, Deutsche Telekom und Siemens mit jeweils 9 Prozent Ausschüttungsanteil am DAX erwartet. Mit den deutlichsten Einbußen bei der Ausschüttungssumme ist bei Volkswagen, BMW und Bayer zu rechnen, womit auch 2021 der Automobilsektor für einen Großteil des Rückgangs verantwortlich sein dürfte. Zwei Unternehmen – Deutsche Bank und Delivery Hero – werden nach aktuellen Stand wohl gar keine Dividende ausschütten.

Anteil an den Dividendenausschüttungen 2021

So zeigt sich insgesamt, dass Dividenden zwar nicht immun gegen Krisen sind und Gewinnrückgänge oder unsichere Geschäftsperspektiven ihre Spuren hinterlassen. In dieser Krise hat sich aber eben auch wieder gezeigt, dass Kurse zwar extreme Bewegungen vollziehen und auch Gewinne für einzelne Quartale deutlich einbrechen können, die langfristigen Geschäftsperspektiven und damit auch Dividendenaussichten jedoch wesentlich weniger schwanken. Für die beiden folgenden Jahre rechnen die Deka-Volkswirte bei den Dividenden zudem wieder mit deutlichen Anstiegen, sodass 2023 mit rund 39 Milliarden Euro nahezu wieder das Vorkrisenniveau von 2019 erreicht werden könnte.

Quelle: fondsmagazin.de

Bitte beachten Sie: Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.


Keinen Beitrag mehr verpassen? Jetzt Blog-Wecker stellen.